22.7. - 23.8.
Symbol: | |
Element: | Feuer |
Herrscherplanet: | Sonne |
Lebensmotto: | Ich zeige mich |
Ganz anders als der empfindsame Krebs, der sich gerne in den Schoß der Familie und des eigenen Heims zurückzieht, kommt nun der Löwe daher. Hier haben wir jemandem, der vollkommen von sich und seiner eigenen Großartigkeit überzeugt ist und das auch gerne nach außen trägt, ganz im Sinne von: "Seht her, da bin ich!"
Der Löwe gehört zu den Feuerzeichen, die durch Aktivität, Selbstvertrauen, Begeisterungsfähigkeit und Optimismus gekennzeichnet sind. Zudem herrscht die Sonne über das Tierkreiszeichen Löwe und dadurch erklärt sich vieles, was wir mit diesem Zeichen verbinden. Die Sonne ist das zentrale Gestirn, alle Planeten kreisen um sie. Ohne Sonne wäre auf unserer Erde kein Leben möglich, sie spendet Licht und Wärme.
Und das Tier, das dem Tierkreiszeichen seinen Namen gab, also der echte Löwe selbst? Er wird in vielen Kulturen als "König der Tiere" bezeichnet, auf vielen Wappen ist er als Wappentier vertreten und symbolisiert Kraft und Stärke.
Was heißt das nun alles für einen Menschen, der im Tierkreiszeichen Löwe geboren ist, also seine Sonne in diesem Zeichen hat? Das Grundgefühl ist hier: Ich bin etwas besonderes, ich habe einen natürlichen Anspruch darauf, gesehen und respektiert zu werden. Ich kann viel, weil ich es bin und weil ich von mir überzeugt bin.
Hier haben wir Menschen, die sich Großes vornehmen, die große Lebensentwürfe haben, weil sie sich darin ihrer eigenen Kraft und Großartigkeit vergewissern können. Und weil sie dadurch das bekommen, was sie unbedingt brauchen: die Anerkennung und Bewunderung durch andere. Kein König ohne Untertanen, kein Star ohne Fans. "Stolz" ist ein wichtiges Stichwort für den Löwen, denn er muss stolz auf sich sein können, eben weil er davon überzeugt ist, etwas besonderes zu sein.
Wichtig für den Löwen ist es, schöpferisch zu sein. Die Sonne als Herrscherin des Löwen ist eine Lebensspenderin, weil ohne sie kein Leben auf unsere Erde möglich wäre. Dadurch wird deutlich, dass auch der Löwe etwas Schöpferisches in sich trägt, was nach Ausdruck verlangt. Das kann von der Gründung einer eigenen Firma (in der man natürlich dann auch der eigene Chef ist, was dem Löwen sehr entgegen kommt), über kreativen Ausdruck im Bereich Kunst (malen, singen, Dinge gestalten) bis hin zu eigenen Kindern reichen, die nicht nur die eigene Schöpferkraft symbolisieren, sondern auch das eigene "Ich" weiterleben lassen.
Auf organischer Ebene wird dem Löwen das Herz zugeordnet, das zentrale Organ in unserem Körper. Hier finden wir jedoch nicht nur wieder die Bedeutsamkeit des Löwen gespiegelt, sondern auch die Wärme, Herzlichkeit und Freude, die er geben kann und die er auch gerne großzügig mit anderen teilt.
Vom Löwen können wir lernen, dass wir alle, jeder auf seine Art, etwas Besonderes sind - wir müssen nur an uns glauben und uns etwas zutrauen. Nicht jeder von uns taugt zum strahlenden Mittelpunkt - und viele fühlen sich in der zweiten Reihe auch viel wohler. Aber jeder kann und darf von sich und seinem Können überzeugt sein und sich - auf welche Art auch immer - verwirklichen. Und wenn wir mehr von uns und unserem Können überzeugt sind, dann haben wir auch mehr zu geben, können uns erlauben, großzügig zu sein. Der Löwe zeigt uns, wie wir mehr Glanz und Würde entwickeln können, damit die Sonne, die jeder von uns in sich trägt, zum Strahlen kommt.
Ein Löwe-Märchen: Der Löwe und das Mäuschen
Ein Mäuschen lief über einen schlafenden Löwen. Der Löwe erwachte und ergriff es mit seinen gewaltigen Tatzen.
"Verzeihe mir", flehte das Mäuschen, "meine Unvorsichtigkeit, und schenke mir mein Leben, ich will dir ewig dafür dankbar sein. Ich habe dich nicht stören wollen."
Großmütig schenkte er ihr die Freiheit und sagte lächelnd zu sich, wie will wohl ein Mäuschen einem Löwen dankbar sein.
Kurze Zeit darauf hörte das Mäuschen in seinem Loche das fürchterliche Gebrüll eines Löwen, lief neugierig dahin, von wo der Schall kam, und fand ihren Wohltäter in einem Netze gefangen. Sogleich eilte sie herzu und zernagte einige Knoten des Netzes, so daß der Löwe mit seinen Tatzen das übrige zerreißen konnte. So vergalt das Mäuschen die ihm erwiesene Großmut.
Äsop, griech. Dichter
In dieser kurzen Fabel finden wir einige Löwe-Themen: Zunächst natürlich der Löwe selbst als einer der beiden Protagonisten, der hier schläft. Sich ausruhen, es sich gutgehen lassen - das machen löwebetonten Menschen gerne, schließlich fühlen sie sich auf der Sonnenseite des Lebens und mühseliges Arbeiten ist nicht ihre Sache. Nun passiert das Ungeheuerliche und eine kleine Maus läuft über den Löwen hinweg, sodass dieser aufwacht. Hier haben wir es aus Löwe-Sicht mit einer zweifachen Respektlosigkeit der Maus zu tun: über den König der Tiere hinwegzulaufen und ihn dabei auch noch aufzuwecken. Also ergreift er das kleine Tierchen mit seinen mächtigen Pranken, um zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Das Mäuschen aber bittet reumütig um Verzeihung und will dem Löwen auf ewig dankbar sein. Der Löwe nimmt die Entschuldigung an - hier finden wir die Großzügigkeit des Löwen. Es genügt ihm, dass der andere ihm den nötigen Respekt erweist, dann hat er es auch nicht nötig, seine Stärke und Überlegenheit auf Kosten des anderen auszuspielen oder gar Rache zu üben. Nachtragend ist ein Löwe nicht. Eher schon ein wenig überheblich und selbstgefällig, denn der Löwe fragt sich schmunzelnd, wie eine kleine Maus ihm ihre Dankbarkeit zeigen könnte. Doch schon kurze Zeit später kann die Maus ihr Versprechen einlösen und dem Löwen, der in einem Netz gefangen ist und sich trotz seiner Kraft daraus nicht selbst befreien kann, mit ihren kleinen scharfen Zähnen helfen. Sie zerbeißt einige Knoten des Netzes, sodass der Löwe dann den Rest zerreißen kann. Die Lektion, die der Löwe hier zu lernen hat, ist, dass jeder - und sei er auch noch so gering - wertvolle Qualitäten hat und dass auch ein mächtiger Löwe auf die Hilfe einer vermeintlich schwachen Maus angewiesen sein kann. Darüber hinaus ist die Art und Weise, wie die Maus dem Löwen hilft, ebenfalls kennzeichnend für das Löwe-Thema: Hilfe zur Selbsthilfe. Die Maus hilft dem Löwen nur soweit, wie er ihre Hilfe benötigt, um sich dann selber zu befreien. Auf das Löwe-Thema übertragen bedeutet das: Ein reifer, selbstbewusster Löwe nutzt seine Macht nicht, um andere abhängig zu machen - nein, er freut sich am Können und den Fähigkeiten der anderen und unterstützt sie großzügig darin, diese zum Ausdruck zu bringen. Ein reifer Löwe kann auch andere neben sich strahlen lassen - vor allem dann, wenn er dieses Strahlen ermöglichen konnte.
Zitate zum Löwe-Thema
"Sobald er aufwachte, fühlte er sich wichtig, als ob alles von ihm abhinge." (Alan Alexander Milne)
"Es ist mein Geschäft, König zu sein." (Vittorio Emanuele II., 1820-1878, König von Sardinien und Italien)
"Wohin Du auch gehst, geh mit Deinem ganzen Herzen." (Konfuzius)
"Wenn wir Freude am Leben haben, kommen die Glücksmomente von selber." (Ernst Ferstl)
"Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir alt werden. Wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen." (Helen Hayes)