In die Welt des Mondes können wir am besten eintauchen, wenn wir uns zurück in unsere Kindheit begeben. Als Kinder waren wir klein, abhängig von unseren Eltern - insbesondere von unserer Mutter - und sehr mit unserem Zuhause verbunden. Wir brauchten Schutz, Geborgenheit und Fürsorge. Als Säuglinge und ganz kleine Kinder brauchten wir Bezugspersonen, die unsere Bedürfnisse verstanden, wenn wir uns selbst nicht artikulieren konnten. Und wir brauchten oft Trost: weil der Bauch weh tat, wir hingefallen waren, die Mutter mal nicht da war oder unser Teddy ein Loch hatte und operiert werden musste. Überhaupt Puppen und Stofftiere: Sie waren unsere treuen Freunde und Begleiter, die wir überall mit hinnahmen, denen wir abends im Bett unseren Kummer anvertrauten und die uns das Gefühl gaben, nie allein sein zu müssen. Märchen und Geschichten hörten wir gerne zu und vermischten auch manchmal Realität mit Phantasie - wir lebten eben in unserer eigenen Welt. Wenn jetzt beim Lesen dieser Zeilen bei Ihnen Erinnerungen und Gefühle aufgekommen sind - wunderbar! Willkommen im Reich des Mondes!
Unsere Kindheit prägt uns für unser ganzes Leben. Hier finden wir unsere Ressourcen, unsere inneren Kraftquellen, aber auch unsere wunden Punkten, unsere tiefen Verletzungen, die geheilt werden wollen.
Ganz allgemein gesagt verbinden wir in der Astrologie mit dem Mond unser Unbewusstes - im Unterschied zur Sonne, die unser Bewusstsein repräsentiert. Unsere Gefühle, Bedürfnisse, unsere Intuition im Sinne unseres Bauch-Gefühls - all das verkörpert der Mond in unserem Horoskop. Er zeigt uns an, wie und wo wir Geborgenheit finden können und wie wir unsere Mutter erlebt haben. Frauen haben naturgemäß nochmal einen besonderen Zugang zum Mond als Ursymbol der Weiblichkeit. Für sie zeigt die Mondstellung auch ihren eigenen Bezug zu ihrem Frau-Sein.
Darüber hinaus ist der Mond auch ein Hinweis darauf, was uns hilft, wieder aufzutanken, unseren "Akku" wieder aufzuladen und für unser Wohlbefinden zu sorgen. Dafür wird die individuelle Mondposition im Horoskop gedeutet. Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang das Element, in dem der Mond steht. Hier erhalten wir bereits wesentliche Hinweise, die uns helfen, uns ganz in unserem Element zu fühlen:
1. Feuer
Feuer ist aktiv, es breitet sich aus und erzeugt Wärme. Mit dem Feuer-Element verbinden wir Handlung, Selbstbehauptung, Energie, Willensstärke und Leidenschaft. Feuer treibt uns an, inspiriert uns und steht für die Initialzündung, die jedem Anfang und Aufbruch innewohnt.
Der Mond in einem Feuerzeichen (also Widder, Löwe oder Schütze) bedeutet ganz allgemein, dass Entspannung und inneres Auftanken über Handlung und Aktivität erfolgen, z.B. Sport oder Projekte, die man angeht. Hier haben wir Menschen, die "action" und Anregung brauchen, um sich wohlzufühlen. Bedürfnisse zeigen sich spontan und möchten direkt befriedigt werden.
2. Erde
Erde zählt zu den passiven Elementen - sie ist schwer und steht symbolisch für den Boden unter unseren Füßen.
Mit dem Erd-Element verbinden wir in erster Linie alles Materielle: unseren Körper mit seinen Empfindungen und Bedürfnissen, aber auch alles Konkrete, alles, was wir anfassen und sinnlich erfahren können. Das Erd-Element gibt uns Struktur und Halt.
Der Mond in einem Erdzeichen (Stier, Jungfrau oder Steinbock) verlangt nach Befriedigung physischer Bedürfnisse: Essen, Trinken und Schlafen helfen Menschen mit einem Erd-Mond ungemein um zu regenerieren. Aber auch die Natur wirkt wohltuend: sei es bei einem langen Spaziergang, sei es bei der Gartenarbeit. Beständigkeit und Verlässlichkeit sind hier ausgesprochen wichtig, um sich sicher und geborgen fühlen zu können.
3. Luft
Luft zählt wie das Feuer zu den aktiven Elementen - es ist beweglich und klar.
Das Luft-Element steht für Flexibilität und Veränderlichkeit. Wir alle brauchen Luft zum Atmen und in geschlossenen Räumen teilen wir uns dieselbe Luft. Somit hat Luft auch etwas verbindendes, soziales. Luft können wir - im Gegensatz zur Erde - nicht anfassen, sie ist das abstrakteste aller Elemente. Luft symbolisiert daher unseren Geist und unsere Gedanken.
Der Mond in einem Luftzeichen (Zwillinge, Waage oder Wassermann) braucht daher Kontakte, Gespräche und Austausch für sein Wohlbefinden. Gleichgesinnte um sich zu haben, gibt ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit. Wichtig ist es für den Luft-Mond aber auch, Abwechslung und persönliche Freiräume zu haben.
4. Wasser
Wasser ist ein passives Element - es ist der Ursprung allen Lebens und schwer zu fassen. Das Wasser-Element steht für Emotionen und Bedürfnisse. Auch Träume, Ahnungen und Sehnsüchte gehören hierher. Wasser hat etwas Grenzenloses, Unendliches und so verbindet uns das Wasser-Element mit anderen Wesen und wir empfinden Mitgefühl.
In einem Wasserzeichen (Krebs, Skorpion oder Fische) fühlt sich der Mond gut aufgehoben, ist sehr sensibel und im wahrsten Sinne "nah am Wasser gebaut". Ein Mensch mit einem Wassermond braucht daher Gefühle, Träume und Sehnsüchte, um sich wohl zu fühlen. Romane, Filme, Musik, Fotos, alte Erinnerungsstücke - all das lässt einen Wassermond eintauchen in seine eigene Welt und regenerieren.